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Smart gespielt Brian Harman

Es ist schon komisch. Als ich gera­de den Namen des Cham­pi­on Gol­fer of the Year in die Head­line getippt habe, stand da Brain Har­man anstatt Bri­an. Ich muss­te schmun­zeln, weil “Brain” so gut zu der Vor­ge­hens­wei­se passt, mit der der 36-jäh­ri­ge Ame­ri­ka­ner nicht nur den Roy­al Liver­pool GC, son­dern auch die Kon­kur­renz geknackt hat.

 

Wer nach 3–4 Tagen Open Cham­pi­on­ship Gesuch­te zu dem Schluss gelangt ist, dass Bri­an Har­man ein “schlech­ter” Sie­ger sei, der hat 0,0 Ahnung von Golf. Natür­lich ist er vom Auf­tre­ten her nicht gera­de “flas­hy” und ich kann auch die Fans ver­ste­hen, die lie­ber Lokal Boy Tom­my Fleet­wood, Rory McIl­roy oder einen Jon Rahm als Sie­ger gese­hen hät­ten. Doch die Jungs haben ganz ehr­lich gesagt maxi­mal eine gute Run­de abge­lie­fert und das kann und darf dann auch nicht rei­chen. Im Gegen­satz zum 1,70 Meter klei­nen Pro­fi aus Geor­gia, der sen­sa­tio­nell und vor allem prä­zi­se Golf gespielt hat und der am Sonn­tag auf Bahn 18 dann auch end­lich mit dem Applaus emp­fan­gen wur­de, der ihm gebührte.

Wäh­rend, so wirk­te es zumin­dest auf mich, die gro­ßen Namen und Hit­ter auch bei wid­rigs­ten Bedin­gun­gen am Sonn­tag viel zu sehr auf die Mur­mel klopp­ten, blieb Bri­an Har­man bei sei­ner Stra­te­gie. Fair­ways fin­den, die Bun­ker dort auf jeden Fall ver­mei­den und kei­ne wil­den Zau­ber­schlä­ge ver­su­chen. Ja klar lag er auch deut­lich vor­ne, aber wie willst Du als Ver­fol­ger ne Auf­hol­jagd star­ten, wenn Du mit wil­des­ten Dri­ves stän­dig sel­ber in der Grüt­ze liegst?

Du hast nicht die Eier”

Und so kam lei­der auch kei­ne rich­ti­ge Span­nung mehr auf. Die Ver­fol­ger kämpf­ten um Platz 2 und Bri­an Har­man blieb ein­fach ganz cool. Auch Bogeys wie zu Beginn am Sams­tag war­fen ihn nicht aus der Bahn. Schon jetzt berühmt das Zitat eines Fans kurz nach den Schlag­ver­lus­ten. “Har­man you don’t have the stones for this.” Frei über­setzt: “Har­man Du hast nicht die Eier um hier vier Run­den durch­zu­hal­ten und die Kan­ne abzuräumen.”

Das hat mich extrem moti­viert” so der Cham­pi­on Gol­fer of the Year in einer wirk­lich guten PK, die ich hier ger­ne anhänge.

Was vom letz­ten Major des Jah­res bleibt, ist ein Sie­ger, der fin­de ich völ­lig zu Unrecht schlecht gemacht wird. Da Rahm und Co. am Sonn­tag über­haupt kei­nen Druck auf den Ame­ri­ka­ner auf­bau­en konn­ten, war das Ende rela­tiv schnell abzu­se­hen. Und was kann Bri­an Har­man dafür? Er hat sei­nen Game­plan durch­ge­zo­gen, smart gespielt und völ­lig ver­dient, auch in die­ser Höhe gewonnen.

Und hier natür­lich noch das Lea­der­board .