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Irand Donegal Portsalon Part II

Ab nach Irland — County Donegal Teil II

Daher weht der Wind oder auch
“Die Frischluftwatschn“ 

Teil 2 

Fotoshooting in Portsalon 

Nach einem aus­gie­bi­gen Früh­stück in Rosapen­na ist der Gol­fjour­na­lis­ten­trupp dann schon wie­der on the Road, gut 30 Minu­ten Rich­tung Osten in den Port­sa­lon Golf Club. Noch nie gehört den Namen?, so geht es mir auch und trotz­dem ist die Erwar­tungs­hal­tung hoch. Dass liegt vor allem dar­an, dass wir am Vor­abend noch auf eine Grup­pe Ame­ri­ka­ner (Vete­ran Gol­fers Asso­cia­ti­on) gesto­ßen sind, die den Platz schon vor der höl­li­schen Gui­ness Whis­key Kom­bo in den höchs­ten Tönen gelobt haben.

Selfie-Time mit Joshua Peyton in Rosapenna

 

Port­sa­lon ist der abso­lu­te Wahn­sinn, schaut euch Loch 2 an, da flippt ihr aus“ so VGA Prä­si­dent Joshua Pey­ton (mit mir zusam­men im Foto links), des­sen Mis­si­on auf der Home­page der VGA (www.vgagolf.org) ein kla­res Ziel hat. „Die VG hat es sich zur Auf­ga­be gemacht, das Leben der Vete­ra­nen und deren Fami­li­en durch die Kame­rad­schaft und den Sports­geist des Golf­sports zu berei­chern.“ lau­tet das Mot­to, und das gelingt.

Raus mit den Kameras 

Als wir in Port­sa­lon auf­schla­gen scheint die Son­ne und der Him­mel ist knal­le blau. Irland erlebt, wie man heu­te weiß einen Jahr­hun­dert­som­mer, so soll es sein. Nach der Begrü­ßung und ein paar freund­li­chen Wor­ten vom Club­ma­na­ger geht es auch schon los. Eine ordent­li­che Bri­se Wind weht dann schon, kein Wun­der, ist der Platz doch direkt am Meer gelegen.

Nach einem gemüt­li­chen Par 4 zum Auf­takt, kommt dann schon die zwei­te Bahn, und jetzt haut es einen wirk­lich fast aus den Socken. Ein Par 5 direkt am Meer gele­gen mit erhöh­tem Abschlag sorgt für den ers­ten „Stau“ des Tages. Alles was an Han­dys und Kame­ra mit dabei ist wird aus­ge­packt und aufs hef­tigs­te her­um­ge­knipst. Ich sel­ber mache jede Men­ge Auf­nah­men vom Tee mit dem Platz, von mir selbst, mit Meer, ohne Meer und natür­lich lan­det mein Abschlag nach einer hal­ben Ewig­keit am Strand anstatt auf dem Fairway.

Doch das ist mir egal, denn bei einem Golf­platz mit einem der­art atem­be­rau­ben­den Lay­out, rückt das Golf erst ein­mal in den Hin­ter­grund. Je wei­ter wir vor­an­spie­len, umso nied­ri­ger wird der Akku­stand des Han­dys. Selbst unser Host Rory macht einen Schnapp­schuss nach dem ande­ren, was für ein sen­sa­tio­nel­ler Tag auf solch einer Per­le von Golf­platz. Gera­de wenn man denkt:

Das war es jetzt, jetzt ist Schluss mit dem Geknip­se, jetzt wird anstän­dig Golf gespielt“,
kommt die nächs­te Bahn mit einem noch tol­le­ren Aus­blick um die Ecke.

Als wir die 18 Bah­nen (die Bil­der unten spre­chen hof­fent­lich für sich) hin­ter uns haben, haben alle ein brei­tes Grin­sen auf dem Gesicht. Doch das mit Abstand brei­tes­te hat der ita­lie­ni­sche Kol­le­ge Ste­fa­no. Von eher schüch­ter­ner Natur hat­te Ste­fa­no sein Golf­ge­päck ob sei­ner noch mäßi­gen Golf­küns­te erst gar nicht mit nach Irland gebracht. Dafür aber hat­te er kame­ra­tech­nisch die schwers­ten Geschüt­ze auf­ge­fah­ren. Als dann am ers­ten Tag in Rosapen­na der Him­mel mit Wol­ken ver­han­gen war, konn­te man sich also vor­stel­len, wie dem guten Ste­fa­no zu Mute war.

In Port­sa­lon blüh­te der Bil­der­jä­ger jetzt voll auf, ich schät­ze über 1400 Auf­nah­men wird Ste­fa­no gemacht haben. Und eben die­se zei­gen mir, dass es trotz vor­an­schrei­ten­der Tech­no­lo­gie immer noch einen gro­ßen Unter­schied zwi­schen einem Foto­gra­fen und einem Hob­by­knip­ser wir mir gibt.

 

Hier eines mei­ner Lieb­lings­fo­tos mit Ste­fa­no bei der Arbeit und wei­ter Ein­drü­cke von Portsalon:

readmygolf Portsalom
© HTR (6)

Im Club­haus, wo man nor­ma­ler­wei­se die gol­fe­ri­schen High­lights sei­ner Run­de zum Bes­ten gibt, gehen die Han­dys reih­um und man misst sich nicht am lon­gest Dri­ve, son­dern am schärfs­ten „Buidl“ des Tages. Neben uns sitzt ein sehr freund­li­ches Ehe­paar, Mit­glie­der sind sie nach eige­ner Aus­sa­ge in Bal­ly­lif­fin, aber auch sie kön­nen dem Charme von Port­sa­lon ab und zu nicht wider­ste­hen. Über­haupt ist der iri­sche Gol­fer ein sehr freund­li­cher Zeit­ge­nos­se. So gut wie jeder begrüßt einen mit einem freund­li­chen Hal­lo und ist stolz auf sei­nen Club.

Wäh­rend man in Deutsch­land lie­ber dar­über meckert, dass „jetzt schon wie­der die­ses Pro­fi­tur­nier bei uns ist, und ich dann gan­ze 2 Wochen nicht spie­len kann.“ rückt einem der Ire gar nicht mehr von der Pel­le. „Natür­lich freu­en wir uns auf die Irish Open im eige­nen Club, und natür­lich sind wir Vol­un­teers, das ist eine ein­ma­li­ge Sache“ bekom­me ich zu hören und bin ein wenig trau­rig dar­über, dass es in mei­nem Land halt nicht so ist.

Doch ich kom­me schnell wie­der auf ande­re Gedan­ken als wir von der His­to­rie des Port­sa­lon Golf Clubs erfah­ren. 1891 wur­de die­ser Club von Colo­nel B.J. Bar­ton gegrün­det und gehört damit zur ältes­ten Golf­ver­ei­ni­gung der Welt, der G.U.I.  (Golf Uni­on of Ire­land). Für die Mega­wi­e­se zeich­net Charles Thomp­son, ein Pro aus Por­trush ver­ant­wort­lich, 2000 wur­de der Link­s­platz von Pat Rud­dy mit einem umfang­rei­chen Re-Design (u.A. 9 neue Bah­nen) aufgepeppt.

Ich kau­fe mir noch schnell einen Port­sa­lon-Swea­ter im Pro­shop, weil ich das Logo so der­ma­ßen cool fin­de und kom­me nach die­sem sen­sa­tio­nel­len Tag zu fol­gern­der Erkenntnis:
Dem Port­sa­lon Golf Club (portsalongolfclub.ie) soll­te man bei gutem Wet­ter auf jeden Fall zwei Besu­che abstat­ten. Der ers­te dient dem Schie­ßen von jeder Men­ge Fotos fürs Golf­al­bum, der zwei­te dann einer ent­spann­te Run­de Golf, die jeden sei­ner 80 Euro Green­fee (mit Mit­glied übri­gens nur 25) abso­lut Wert ist.

© Goog­le Maps, Rath­mul­lan House

Eine wei­te­re hal­be Stun­de wei­ter süd­lich befin­det sich unse­re nächs­te Über­nach­tungs-Loca­ti­on das Rath­mul­l­an­house Hotel. Das in den 1760ern im geor­gia­ni­schen Stil gebau­te Anwe­sen ist eine wei­te­re Per­le auf unse­rer Rei­se. Im Restau­rant The Cook & Gar­de­ner, wel­ches aus­schließ­lich regio­na­le Pro­duk­te und die aus eige­nem Anbau ver­wen­det, kom­men Kuli­na­ri­ker voll auf ihre Kosten.
Dass man Mit­te Mai nach dem Abend­essen dann noch bei ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren einen Spa­zier­gang am Strand machen kann, glaubt mir wahr­schein­lich kei­ner, ich schrei­be es den­noch nie­der. Groß­zü­gi­ge Zim­mer und eine sat­te Por­ti­on Gemüt­lich­keit run­den das Ange­bot des Fami­li­en­ge­führ­ten Hotels (www.rathmullanhouse.com) ab, das aller­dings auch sei­nen Preis hat. Bei so viel fri­scher iri­scher Luft schläft man in den gro­ßen Bet­ten jeden­falls wie ein Stein.

 

Das ist auch gut so, geht es am nächs­ten Tag doch schon zum Haupt­er­eig­nis unse­rer Rei­se, nach Bal­ly­lif­fin weiter.

TO BE CONTINUED…