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Ab nach Irland — County Donegal Teil I

Daher weht der Wind oder auch
“Die Frischluftwatschn“ 

Teil 1 

Dublin und der Weg in den Norden nach Rosapenna 

Da ste­hen wir also nun am Flug­ha­fen in Dub­lin und kön­nen es kaum glau­ben. Soeben sind wir (ein sehr net­ter deut­scher Kol­le­ge einer Golf Publi­ka­ti­on ist mit von der Par­tie) gelan­det, haben nach ein wenig War­te­rei auf unser Gepäck Kof­fer und Golf­schlä­ger bei uns und schau­en ungläu­big aus dem Fens­ter: Die Son­ne scheint, und das in Irland.

Ent­ge­gen der übli­chen Vor­be­hal­te über die grü­ne Insel reg­net es also mal nicht und es ist auch nicht kalt. Es ist viel­mehr so warm (Datum der Rei­se war Mit­te Mai), dass wir nach der Ankunft im Hotel beschlie­ßen einen Nach­mit­tags­spa­zier­gang Rich­tung Dub­li­ner Innen­stadt zu machen und zwar im Polo­hemd. Die Son­ne scheint uns ins Gesicht, nach dem obli­ga­to­ri­schen ers­ten Pint Gui­ness kommt wei­te­re Far­be dazu. Im Temp­le Bar Dis­trict, indem es zugeht wie auf einem Bazar, muss ich dann die Lobs­ter Roll im Klaw (www.klaw.ie) pro­bie­ren, von der ich im Inter­net gele­sen habe.

Ein paar Bis­sen spä­ter stel­le ich fest, dass mir die Online­com­mu­ni­ty nicht zu viel ver­spro­chen hat und las­se den Abend mit dem Kol­le­gen gemüt­lich an der Hotel­bar aus­klin­gen. Natür­lich bleibt alles im Rah­men, am nächs­ten Tag beginnt ja schließ­lich schon das gro­ße Aben­teu­er mit dem „Pre-Irish Open Trip“ ins Coun­ty Done­gal.

© Rosapenna (2)

READY STEADY GO 

Doch bevor wir uns in den Nor­den des Lan­des auf­ma­chen, heißt es am nächs­ten Mor­gen erst ein­mal den Rest der inter­na­tio­na­len Ban­de ein­zu­fan­gen, die mit uns auf Links­kurs­exkur­si­on gehen soll.

Host Rory holt uns zei­tig im Hotel ab und zusam­men mit unse­rem Fah­rer für die Woche Sean, geht es Rich­tung Flug­ha­fen. Dort stößt als ers­tes John zu uns, der extra aus Kana­da her­ge­flo­gen kam und nach län­ge­rer Anrei­se nebst Jet­lag noch etwas ver­schla­fen aus der Wäsche schaut. Ste­fa­no aus Ita­li­en und Klaus aus Däne­mark run­den die Grup­pe ab. Vom Fran­zo­sen JP fehlt jede Spur und so muss ich mir mei­ne Fra­gen zum aktu­el­len Stand des Ryder Cup Aus­rich­ters also noch etwas aufheben.

 

Dann geht es per kom­for­ta­blen Bus 4 Stun­den Rich­tung Nor­den des Lan­des, durch Nord­ir­land hin­durch, fast bis zum obers­ten Zip­fel ins Coun­ty Done­gal. Der ers­te Stopp auf unse­rer Rei­se ist mit dem Rosapen­na Golf Resort (www.rosapenna.ie), das größ­te was Irland in die­ser Rich­tung zu bie­ten hat.

© PvS

Als wir am spä­ten Nach­mit­tag dort ankom­men, hat es gera­de noch genug Licht um ein paar tol­le Schnapp­schüs­se zu machen bevor wir uns zum Din­ner, zudem sich glück­li­cher­wei­se auch JP ein­fin­det, treffen.
Nach einem wirk­lich guten Essen und dem ers­ten Beschnup­pern und Aus­tau­schen von Golf­ge­schich­ten ist rela­tiv zei­tig Nacht­ru­he ange­sagt. Am näcsh­ten Mor­gen dann geht es auch schon los mit dem ers­ten Links­golf­platz des Trips – dem San­dy Hills Cour­se. San­dy Hills ist einer von zwei 18-Loch Plät­zen im Rosapen­na (der ande­re ist Old Tom Mor­ris), das zusam­men mit einer „9‑Loch Wie­se“ auf 324 Hekt­ar sat­te 45 Golf­bah­nen zum Aus­to­ben, nebst Top-Hotel zum Wie­der­run­ter­kom­men anbietet.

Da ich die Zeit am Vor­abend, und in der Früh damit ver­bracht habe, mir den wirk­lich sen­sa­tio­nel­len Blick aus mei­nem Rie­sen­zim­mer rein­zu­zie­hen, anstatt viel­leicht ein­mal ein paar Minu­ten auf den zahl­rei­chen Übungs­mög­lich­kei­ten zu absol­vie­ren, geht es kalt an den Start.

© HTR, Jon McCarthy, Stefano Viazzo 

Rela­tiv frisch weht auch der Wind, der Jon, Phil­ipp und mir an Tee 1 des San­dy Hills zur frü­hen Mit­tags­zeit ins Gesicht bläst. Er sorgt aber auch dafür, dass auch die län­ge­ren Bar­ho­cker vom Vor­abend bin­nen kür­zes­ter Zeit putz­mun­ter sind. Die fri­sche iri­sche Luft ist über­haupt einer der gro­ßen Vor­zü­ge der Insel, macht sie doch den Kopf und Geist frei und das Schlä­ger­schwin­gen somit zum Vergnügen.

Nach die­ser ers­ten Frisch­luft­watschn jeden­falls beginnt die Run­de. Jon aus Kana­da (der wie ich sein Bag ger­ne trägt) legt gleich mal einen sau­be­ren Dri­ve vor, Phil­ipp und ich zie­hen nach. Doch San­dy Hills, dass merkt man schon nach weni­gen Minu­ten, ist kein Kin­der­fa­sching. Links-Golf erwar­tet prä­zi­ses, wenn mög­lich gera­des Spiel, Aus­rei­ßer vom Tee oder Fair­way wer­den sofort bestraft. Jedes leicht ver­zo­ge­ne Eisen zieht einen Aus­flug in die Dünen­land­schaft nach sich. Dank der Vege­ta­ti­on, die mit eher dün­nen lan­gem Gras auf­war­tet, ist das Fin­den der Bäl­le aber gar kein Pro­blem. Viel­mehr gilt es den Wind, der sich mal von vor­ne, von der Sei­te oder von hin­ten prä­sen­tiert, rich­tig ein­zu­ord­nen. Ich lie­ge gleich meh­re­re Male mit mei­ner Ein­schät­zung dane­ben und auch der woodssche Stin­ger, den man hier rich­tig gut gebrau­chen könn­te, lässt zu wün­schen übrig. Gepaart mit mei­ner noto­ri­sche Putt-Schwä­che, die auf den tadel­lo­sen Grüns eben­falls in volls­ter Pracht zu Gel­tung kommt, habe ich reich­lich zu kämpfen.

 

Doch damit bin ich zum Glück nicht allein, und am Ende wird unse­re Beharr­lich­keit dem küh­len Emp­fang zu trot­zen, schließ­lich doch noch belohnt. Denn auf ein­mal macht der Him­mel etwas auf und, NEIN nicht der Regen, son­dern die Son­ne sticht her­aus. Es wird rich­tig warm und schon sieht San­dy Links viel freund­li­cher aus. Der Rest der Run­de wird zu einem Ver­gnü­gen und nach wirk­lich abwechs­lungs­rei­chen 18 absol­vier­ten Bah­nen ist der Auf­takt der Links­golf­ta­ge getan. Das zufrie­de­ne Grin­sen in mei­nem Gesicht nach der Run­de, kommt nicht nur von einem wei­te­ren Gui­ness, son­dern auch von den wirk­lich herr­li­chen Stun­den Golf, die Jon, Phil­ipp und ich auf San­dy Hills ver­bracht haben.

© Rosapenna

TO BE CONTINUED