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Gestatten, Will Zalatoris

Wäh­rend man in Japan die Nacht zum Tag macht, rei­be zumin­dest ich mir beim Blick auf das Augus­ta Trepp­chen ver­wun­dert die Augen. Dabei geht es nicht um den geteil­ten drit­ten Rang bei 7 unter Par, den sich Jor­dan Spieth und Xan­der Schauf­fe­le tei­len, son­dern viel­mehr um den Run­ner Up.

Will wer?

Will Zala­to­ris steht da, 9 unter Par. Zala­wer? hab ich mich vor dem Mas­ters schon gefragt und den Bur­schen gegoo­gelt. Vor allem woll­te ich wis­sen, wie sich der mir unbe­kann­te Pro aus den USA ins Mas­ters­feld schie­ben konnte.

Die Recher­che ergab, der gute Will hat sich für Augus­ta über sei­ne Welt­rang­lis­ten­po­si­ti­on (Top 50) qua­li­fi­ziert. Für jeden, der sich wun­dert wie man über­haupt nach Augus­ta kommt habe ich hier die sehr inter­es­san­ten Qua­li­vor­ga­ben für 2021 verlinkt.

In den Top 50 also war Will Zala­to­ris eine Woche vor dem ers­ten Major des Jah­res ver­tre­ten, doch wie zum Teu­fel kam er dahin? Kei­ne Titel aber gute Plat­zie­run­gen bei den US Open 2020 (T6), der Shri­ners Hos­pi­tals for Child­ren Open 2020 (T5), der Far­mers Insu­rance Open 2021 (T7) und dem Arnold Pal­mer Invi­ta­tio­nal 2021 (T10) lau­tet die Ant­wort. Sol­che Top­re­sul­ta­te brach­ten dem 24. jäh­ri­gen Kali­for­ni­er genug Punk­te ein um sich klamm­heim­lich in die Welt­eli­te vorzuspielen.

Doppelgänger?

Nach sei­nem Gala­auf­tritt in Augus­ta, dem ers­ten sei­ner Kar­rie­re wohl­ge­merkt, ist der Name Zala­to­ris auf jeden Fall kein unbe­kann­ter mehr. Auch die Art und Wei­se wie der Bur­sche alle 4 Run­den über den Platz feg­te war beein­dru­ckend. Will beherrsch­te jede Flug­kur­ve und wuss­te gera­de mit den Eisen zu über­zeu­gen. Blond gelockt und eher von schma­ler Sta­tur erin­ner­te er mich ein wenig an Ber­nard Lan­ger in sei­nen jun­gen Jah­ren, mit der er kurio­ser­wei­se auch die bei­den ers­ten Run­den spiel­te. “Er hat einen guten Schwung” urteil­te der Alt­meis­ter jeden­falls über den jun­gen Will, wäh­rend das Netz über­leg­te wes­sen Dop­pel­gän­ger er sei. Owen Wil­son?, Lan­ger? oder dann doch der Cad­die von Hap­py Gilm­o­re Adam Sand­ler  😂.

Viel gelernt

Im Gegen­satz zu Lan­ger konn­te Zala­to­ris aber auch auf eine erstaun­li­che Län­ge vom Tee zurück­grei­fen. Sein Spiel scheint also wie gemacht für den Augus­ta Natio­nal Golf Club. Ein wei­te­rer Beweis dafür ist, dass er als ein­zi­ger Spie­ler des Fel­des in allen 4 Run­den unter Par blieb.

Und wer hät­te das gedacht, nach­dem Will’s ers­te Pro­fi­jah­re seit 2017 alles ande­re als viel­spre­chend ver­lie­fen. Wäh­rend sei­ne Wal­ker Cup 2017 Spezln Col­lin Mori­ka­wa, Scot­tie Scheff­ler und Came­ron Champ gleich zu Beginn ihrer Pro­fi­kar­rie­re auf sich auf­merk­sam machen konn­ten, fiel Zala­to­ris in ein Loch. „Es war eine har­te Zeit aber ich habe auf der Korn Fer­ry Tour und bei den Mon­day Qua­li­fiers viel dazu gelernt. Und ich habe am Bei­spiel der Jungs (Mori­ka­wa, Champ, Scheff­ler) gese­hen, was alles mög­lich ist. Und auch wenn ich in den ers­ten Jah­ren nicht auf ihrem Level gespielt habe, wuss­te ich immer, dass ich das auch irgend­wann kann.“ gibt sich Zala­to­ris selbst­be­wusst. Und Rang 2 beim sei­nem ers­ten US Mas­ters zeigt, dass er damit nicht so falsch liegt.

Will Zala­to­ris, der kali­for­ni­sche Lan­ger mit dem Bumms. Ich bin jetzt schon gespannt auf das Mas­ters 2022.