Unterwegs nach Stone Mountain
tlanta, Stadt des Sports, der Kulinarik und wie wir zu unserem Leidwesen mehrfach feststellen mussten auch Stadt des Staus. Der Hartsfield-Jackson International Airport ist nach wie vor der Flughafen mit dem größten Passagieraufkommen der Welt. Da kommt es schon einmal vor, dass sich ein paar mehr Autos auf den Straßen tummeln. Dazu kommt, dass sich die Interstate-Highways I‑20, I‑75 und I‑85 in Atlanta sternförmig kreuzen. Doch wie schon erwähnt kann Atlanta (kommt mit der Metropolregion auf knappe 5,8 Millionen Einwohner) auch Sport. Die Braves im Baseball, die Falcons im American Football und die Hawks im Basketball sind die Aushängeschilder der Hauptstadt des Bundesstaates Georgia. Mit Atlanta United hat man auch noch ein Fussballteam auf die Beine gestellt, während das Projekt Eishockey mit den Atlanta Thrashers 2011 leider in trauriges Ende fand.
Kommen wir jedoch nun zum Thema Golf. Bundesstaat Georgia und Golf, klingelt da was? Ja genau, da gibt es doch das legendäre US Masters in Augusta. Doch Augusta, einer der wichtigsten Orte der Golfwelt liegt 2 Stunden (rechnen wir mal den Staufaktor mit ein, dann eher 3–4) östlich von Atlanta entfernt, zieht golferisch jedoch alle Aufmerksamkeit des Bundesstaates auf sich. Und das, obwohl Atlanta mit dem East Lake Golf Club doch den Ausrichter der Tour Championship hat. Und diese Tour Championship ist seit 2007 immerhin das Finale des FedEx Cups, bei dem am Ende noch einmal ein 10-Millionen-Dollar-extra-Eimer ausgeschüttet wird. Da der East Lake GC aber kein öffentlicher Golfplatz ist und man, um dort zu spielen wohl Kontakte zu den ortsansässigen Firmen wie Coca-Cola oder Delta Airlines haben sollte, muss man sich halt anderweitig umsehen. Und so verschlägt es uns auf Anraten der Agentur in den Stone Mountain Park (www.stonemountaingolf.com).
Dieser ist zumindest in den USA als Garant für sportliche Topevents bekannt. 1996 als die olympischen Sommerspiele Atlanta auf den Kopf gestellt haben war „Stone Mountain“ unter anderem auch Ausrichter der Tenniswettbewerbe. Mit gelben Filzkugeln herumzuschießen ist aber nicht unser Ding, wir wollen Golfen. Und das wiederum kann man in einer von Georgias berühmtesten Tourismusattraktionen ganz vorzüglich. Mit dem berühmten Granitfelsen mit Basrelief (1972 wurde das Kunstwerk von Roy Faulkner beendet), der aus einem Vorort Atlantas immerhin gute 500 Meter in die Höhe ragt, stets im Blick, stehen gleich zwei Golfplätze zur Verfügung, also los geht’s.
© Stone Mountain GC (4), HTR (3)
Golferlebnis
Zuerst auf dem Programm steht der 1969 aus der Feder von Robert Trent Jones Sr. entstandene Stonemont Course. Und der hat es gerade von den Backtees wirklich in sich. Mit Bermudagras (Fairway) und Bentgras (Grün) bestückt, war die kniffelige Par-70-Wiese bereits Gastgeber zahlreicher bedeutender Amateur- und Profievents. Kein Wunder also, dass hier strategisches und vor allem präzises Spiel (genau mein Ding 🙄) an erster Stelle steht. Und damit bildet Stonemont da krasse Gegenteil zum zweiten Golfplatz des Parks, dem wunderschön entspannten „Lakemont“.
Gerade auf den ersten Bahnen kommt man ins Träumen. Der Blick auf den Stone Mountain nebst dazugehöriger Seenlandschaft, das hat schon was. Einfach ist der Platz des ortsansässigen Architekten John LaFoy dennoch nicht zu spielen. Dafür sorgen neben sehr viel Wasser und Bunkern auch die immer wieder auftretenden Wellen im Fairway. Nach zwei abwechslungsreichen Runden mit golferischen aber auch optischen Highlights (wie z.B. einer Rehfamilie, siehe Bilder) endet der Trip auf der Terrasse des Clubhauses des Golfparks, im The Commons Restaurant. Während wir über den See auf den Stone Mountain blicken kommt die Speisekarte. Vielmehr ist es ein kleiner Zettel, auf dem ich auf den ersten Blick, außer ein paar Sandwich-Varianten eigentlich rein gar nichts entdecken kann. Unser Host Michael sowie die Bedienung rühmt diese jedoch in den höchsten Tönen. Wenig später sind wir völlig satt und völlig verblüfft. Die Qualität der Sandwiches war dermaßen sensationell, dass allein sie ausreichen sollte, um dem Stone Mountain Golf Club einen Besuch abzustatten.
Das gilt übrigens auch für den „Felsen“ an sich. Dieser ist entweder zu Fuß, oder Ruck Zuck per Seilbahn zu erklimmen und blickt auf jede Menge Historie zurück.
Poi´s
Kommen wir doch noch einmal zurück zum Stichwort Qualität. Genauso wie die Staus, gehört auch das Essen und Übernachten in der Hauptstadt von Georgia in die Topkategorie. Das mit Abstand beste Steak unseres USA Trips (immerhin Georgia, N.C. und S.C.) habe ich im Haven Restaurant and Bar (www.havenrestaurant.com) gegessen. Übernachtungstechnisch kann man auf der anderen Seite mit dem Hyatt Regency Atlanta Perimeter at Villa Christina überhaupt nichts falsch machen. Das sehr gut geführte Vier-Sterne Hotel überzeugt mit ausgezeichnetem Service und attraktiven Angeboten und ist dank seiner zahlreichen Event- und Tagungs- räume ein beliebter Anlaufpunkt für Geburtstage und Hochzeiten.
© Hyatt Regency (4)
Fazit
Atlanta ist nicht gerade für Golf bekannt. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Der erste Eindruck, den ich von dieser tollen Stadt gewinnen konnte, macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
Wir sehen uns wieder, keine Frage.